Indien 2018 - Mashru-Weben
Mashru wird mit einer besonderen Satin- oder Atlasbindung gewebt. Die Kette besteht aus Seide, der Schuss aus Baumwolle. Bei dieser Bindung geht der Seidenfaden unter einem Baumwollfaden hindurch und über 8 oder mehr Baumwollfäden hinweg. In der nächsten Reihe wird das Muster um mindestens zwei Kettfäden versetzt. Dadurch ist oben viel mehr von den seidenen Kettfäden und unten mehr von den baumwollnen Schussfäden zu sehen und es entsteht die seidige Oberfläche und die mattere Baumwollunterseite.
Schon vor den Werkstätten wird eine 50 Meter lange Kette vorbereitet, hier wird sie gestärkt und dann werden mit einer wirklich riesigen Bürste die Stränge gekämmt.
Vor der Werkstatt werden auf diesem Gestell die Kettfäden für den Webrahmen aufgewickelt.
In der Werkstatt fällt uns ein nettes Detail hoch oben an der Wand auf. Die Tochter des Webers hat einen sehr hübschen Fries gemalt.
Auf dem Webstuhl wird ein weiß/grün gestreiftes Tuch gewebt. Man kann die seidige Oberfläche und die mattere baumwollne Unterseite gut erkennen.
Der Weber erzeugt die Satinbindung durch die Betätigung der Pedale. Ich kann 11 Pedale zählen und gehe davon aus, dass es ebenso viele Schäfte gibt. Nacheinander tritt er mit dem rechten Fuß von rechts aus auf sieben Pedale, dann beginnt es von vorn. Der linke Fuß hat nur selten zu tun.
Der Weber zeigt uns dann noch fertige Tücher. Typisch sind auch die kleinen Pünktchen.
Es gibt auch Tücher ohne Streifen mit unterschiedlicher Ober- und Unterseite.
Auch Stoffe mit schmalen farbenfrohen Streifen oder Streifen Ton in Ton gibt es.