Indien 2018 - Ikat-Weben

Wir besuchen Dharam Patola Art von Dharamshi Maheshwari am Rande von Bhuj in Gujarat. Der Weber ist in der ganzen Region berühmt für seine Ikats.

Der Begriff Ikat leitet sich aus dem Malaiischen ab und bedeutet abbinden, umwickeln. Durch das Färben unterschiedlicher Abschnitte entstehen geometrische Muster, die jedoch immer leicht unscharf wirken. Werden nur die Schussfäden gefärbt, spricht man von Single Ikat, werden Schuss- und Kettfäden gefärbt, ist es ein Doppel-Ikat. Es erfordert große Konzentration und viel Geschick, diese Ikats zu weben.

Schon vor der Werkstatt steht ein Gestell, auf dem die Schussfäden abgebunden werden. Geht man ganz nah heran, kann man die Abbindefäden gut erkennen.

Der Weber bindet mit flinken Fingern Fadenbündel ab, die, wenn die Schussfäden gefärbt werden, keine Farbe aufnehmen

Der Meister zeigt uns ein Heft, in dem auf Milimeterpapier Kästchen für Kästchen die Muster aufgezeichnet sind. Die winzigen Quadrate sind mit den entsprechenden Farben eingefärbt.

Am Webstuhl sitzt nicht etwa nur ein Weber, nein, es sind zwei, denn beide müssen nach jedem Durchschuss des Kettfadens den seidenen Faden vorsichtig zurechtziehen.

Hier sehen Sie auch, wie fein die einzelnen eingefärbten Schussfäden sind.

Für einen seidenen Single-Ikat-Sari von 6 Meter Länge brauchen die Weber 20 Tage. Für einen Doppel-Ikat-Sari der gleichen Länge brauchen sie 6 Monate.

Hier einige fertige Ikat-Stoffe.