Die Tapisserien von Cotehele House in Cornwall

Cotehele House wurde 1490 von Sir Richard Edgecumbe erbaut und war 600 Jahre lang in der Familie. Das House liegt ca. 10 km nördlich von Plymouth in Cornwall. 1947 wurde das Herrenhaus anstelle von Erbschaftssteuern dem Staat überlassen, der es dem National Trust übergab. Cotehele verfügt über eine reiche Sammlung von Brüsseler und Antwerpener Tapisserien aus dem 17. Jahrhundert, die in fast allen Räumen die Wände bedecken.

Zwischen 1750 und 1860 bemühte sich die Familie darum, dem Haus einen Hauch von Altertum und Romatik zu geben und füllte es mit 50 alten Tapisserien und Gegenständen aus der Tudorzeit, um eine vergangene Zeit wiederaufleben zu lassen. Selbst heute noch gibt es im Haus keinen Strom! Der 2. Lord Edgecumbe war auch verantwortlich für die sehr unbekümmerte Behandlung der Tapisserien, die offensichtlich nicht für diese Räume gemacht worden waren. In große Wandbehänge wurden Öffnungen für Türen geschnitten, andere Tapisserien wurden zusammengenäht, um die Wand zu bedecken. Die Themen reichen von der römischen Antike bis zu Szenen aus dem täglichen Leben.

Diese beiden Tapisserien passen zufällig genau über die Türen. Glück gehabt, in anderen Fällen wurde unbekümmert aufgeschnitten.

Es lohnt sich, auf Details zu achten. Die Schlange, die hier eine Dame in die Ferse beißt, hätte ich ohne einen Hinweis nicht bemerkt!

Zwei weitere hübsche Details: das fein gearbeitete Gesicht eines Kindes und ein Vogelkäfig, in dem der Vogel versucht, an Kirschen zu kommen .

Hier werden weiße und rote Trauben geerntet.

Kinderspiele sind das Thema in diesen Tapisserien: Reifen, Murmeln und allerhand Akrobatik. Zur Tapisserie links sagte die Führerin, sie sei "naughty", das heißt: etwas unanständig. Sie dürfen sich Ihren Teil denken.

 

Die Tapisserien sind teilweise in schlechtem Zustand und werden nach und nach restauriert. Auf einem Tisch wird ein Stück gezeigt, an dem gearbeitet wird.

Nicht nur Tapisserien gab es zu sehen, auch sehr verschlissene seidene Patchworkkissen. Die Seide war an vielen Stellen fast ganz zerstört. Um zu erhalten, was möglich war, haben die Restauratoren ein dünnes Netz darauf befestigt.

Auf einem Bett lag ein wunderbarer Trapunto-Quilt, auf dem nächsten Bett war eine Appliqué-Arbeit und schließlich war auch eine Patchwork-Decke zu bewundern.

 

Zu guter Letzt noch ein Bett mit prachtvoll bestickten Vorhängen. Die waren wahrscheinlich das einzige, was die kalte Zugluft fernhielt.