Auf der Suche nach Textilem und Inspiration in Lissabon
Ein Museum für Volkstrachten wollte ich in Lissabon besuchen. Es gibt ein Museu do Traje, aber das zeigt "nur" Bekleidung aus zwei Jahrhunderten. Ich wollte aber Volkstrachten sehen. Für sie gibt es ein Museum ein großes Stück nördlich von Lissabon und da bin ich leider nicht hingekommen.
Deshalb habe ich fotografiert, was mir vor die Linse gekommen ist, zum einen eine junge Reiseführerin, die auf ihre Gruppe wartete, zum anderen eine Puppe vor einem Souvenirladen.
Schauen Sie sich doch einmal genauer den Schmuck an, den die Damen tragen.
Dieser filigrane Goldschmuck ist Teil des Kostüms der traditionellen Volkstänzer. Der Goldfiligran soll den Status und den Reichtum der Trägerin zeigen.
Besonders beliebt sind die gebogenen Herzen, Viana-Herzen genannt. Dieses Design symbolisiert das "flammende Herz Jesu". Es gibt den Schmuck als Halsketten und Ohrringe.
Im Ozeaneum von Lissabon habe ich gleich mehrere textile Dinge gefunden. Dieses hier sieht aber nur so aus als ob. Ich fand, das untere Teil könnte gehäkelt oder gestickt sein. Aber natürlich ist es in Wirklichkeit eine Seenanemone
Jetzt aber wirklich! Im Andenkenladen steht ganz zentral eine Skulptur aus Tauen und Seilen, teils geknotet, teils gehäkelt. Leider gibt es keinerlei Hinweis auf Teil oder Autor des Kunstwerks.
Wir Inspiration sucht, findet sie sicher in den Azulejos. Das sind meist quadratische, bunt bemalte und glasierte Keramikfliesen. Diese wetterfesten Fliesen findet man in Portugal und Spanien an öffentlichen Monumenten und Gebäuden, Hausfassaden und Kirchen. In Innenräumen werden sie oft zu künstlerischen Wandbildern zusammengefügt. Blumen-, Vögel- und Schiffsmotive sind zu finden.
Hier sieht man schön, wie im alten Teil der Stad Fassaden mit Azulejos geschmückt sind..
Diese drei Wandbilder aus Azulejos habe ich in der Markthalle von Lissabon gefunden.