Yuki-tsumugi, Seidenstoffherstellung in Japan

Yuki-tsumugi ist eine japanische Seidenwebtechnik, die vorrangig nördlich von Tokio in den Städten Yuki und Oyama praktiziert wird. In dieser Region gibt es ein warmes Klima und fruchtbaren Boden, der sich besonders für den Anbau von Maulbeerbäumen und die Seidenraupenzucht eignet. Die Yuki-tsumugi-Technik dient der Herstellung von Rohseide, einem leichten und warmen Material mit der charakteristischen Steife und Weichheit, der traditionell für die Herstellung von Kimonos verwendet wird. Die Produktion des Stoffes erfolgt in mehreren Stadien: der Seidenfaden wird von Hand zu Garn verwoben; das Garn wird vor dem Färben in Strängen abgebunden, so dass die abgebundenen Stellen keine Farbe annehmen; dann wird das Seidengarn auf einem Beckengurtwebstuhl verwebt. Der Seidenfaden für das Garn wird aus leeren oder verformten Seidenkokons gewonnen, die normalerweise unbrauchbar sind. Dieser Recycling-Prozess leistete einen wichtigen Beitrag zum Lebensunterhalt der örtlichen Gemeinschaften, in denen Seidenrauben gezüchtet werden.

Yuki-tsumugi wurde 2010 von der UNESCO in die Liste des immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.

Hier der Film der UNESCO zum Thema:
http://www.unesco.org/culture/ich/index.php?lg=en&pg=00011&RL=00406