Mosi-Weben in der Region Hansan in Korea

Ramie ist eine Pflanzenart aus der Familie der Brennnesselgewächse. Sie ist im tropischen Ostasien beheimatet und wird traditionell in Asien als Faserpflanze angebaut. Aus Ramie wird in der Region Hansan in Korea Mosi hergestellt, ein sehr zartes Gewebe. In dieser fruchtbaren Region  werden die Ramie-Pflanzen angebaut. Die Pflanzen werden geschnitten, wenn sie etwa 2 Meter hoch sind. Bis zu drei Mal im Jahr wird geerntet. Die äußere Rinde des Stängels wird entfernt, dann werden die Fasern getrocknet. Dann werden die Fasern von den Frauen mit ihren Zähnen geteilt. Ramie-Weberinnen entwickeln dadurch Schwielen auf den Lippen. Auf dem Knie werden dann die einzelnen Fasern durch Hin- und Herreiben zu einem langen Faden verbunden. Nach Aufziehen der Kette werden die Fäden mit Stärke bestrichen. Nach dem Trocknen sind die Fäden glatt und glänzend. Das fertige Gewebe, genannt Mosi, ist zart weiß und durchscheinend, es lässt sich gut färben.

Zwei schöne Filme über die Gewinnung und Verarbeitung von Ramie sowie das Weben von Mosi:
https://www.youtube.com/watch?v=AUpXye1YjsY

https://www.youtube.com/watch?v=ms96RTL_4PI

Das Mosi-Weben wurde 2011 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen.