Aufbewahren und Behandeln von Quilts

 

Viele Quilterinnen fragen sich:
Kann ich meine Quilts waschen?
Wie bewahre ich meine Quilts am besten auf? 

Wichtig dabei ist in erster Linie: geht es um Gebrauchsquilts wie Babyquilts oder Schmusedecken oder geht es um textile Kunstwerke, die eher an die Wand gehängt werden?

Beginnen wir mit Gebrauchsquilts.

Natürlich muss ein Babyquilt waschbar sein! Hier gilt es, schon bei der Auswahl der Stoffe darauf zu achten, dass die Stoffe waschbar sind und nicht abfärben. Das muss unbedingt vorher geprüft werden! Oft höre ich, dass solche Quilts mit jeder (Schon)-Wäsche schöner werden. Legen Sie für alle Fälle immer eines der Tücher bei, die überschüssige Farbe auffangen.

Sind Gebrauchsquilts zeitweilig nicht im Einsatz, können sie mit der Schauseite nach außen gefaltet und in den Schrank gelegt werden. Die Schauseite wird nach außen gefaltet, da dann außen keine scharfe Falte entsteht. Achten Sie hier darauf, keine schweren Gegenstände auf den Quilt zu legen. Liegt der Quilt lange Jahre im Schrank, legen Sie säurefreies Papier zwischen die Schichten und schlagen Sie den Quilt in ein sauberes Bettlaken ein. Stecken sie ihn auf keinen Fall in eine Plastiktüte. Vor allem Mülltüten aus dickem Kunststoff dünsten schädliche Stoffe aus.

Textile Kunstwerke müssen ganz anders behandelt und aufbewahrt werden.

Aufhängen

Hängen Sie Ihre Quilts nicht mit Vorhangclipsen auf. Nähen Sie stets einen Tunnel an und hängen Sie Ihre Quilts auf eine Stange.

Ihr Quilt darf nicht von direkter Sonne beschienen werden. Viele Stoffe bleichen dann stark aus. Aber auch das indirekte Tageslicht schädigt mit der Zeit die Fasern und Farben. Das ultraviolette Licht in Tageslicht und Kunstlicht zerstört mit der Zeit die Stofffarben und beschleunigt die Oxidierung von Stoffen. Braune und schwarze Farben, Seide und andere empfindliche Stoffe sind besonders lichtempfindlich.

In Museen dürfen empfindliche textile Kunstwerke nur eine bestimmte Zeit dem Licht ausgesetzt werden. Ist eine bestimmte Luxzahl überschritten, werden sie wieder abgenommen und dunkel gelagert. Das heißt keineswegs, dass sich die Stoffe dann erholen. Durch Licht nehmen sie dauerhaft Schaden! Am deutlichsten wird das Problem bei Zeitungspapier. Wenn es eine Weile in der Sonne liegt, wird es braun und es wird auch nicht wieder weiß, wenn man es in den Schrank legt.

Schwere Quilts nehmen mit der Zeit dadurch Schaden, dass das Gewicht stark nach unten zieht und es z.B. oben zu Rissen kommt.

Waschen oder reinigen?

Waschen Sie Ihren Quilt nur, wenn er nichts von Folgendem enthält: beschriftete Etiketten, ausfärbende Stoffe, beschädigte Stoffe, beschichtete Stoffe oder Seide, wollenes Stickgarn, das ausfärben könnte. Textile Fasern sind viel empfindlicher, wenn sie nass sind.

Ist Ihr Quilt z.B. mit Akrylfarbe bemalt oder enthält er metallische Teile, ist es eine Mixed-Media-Arbeit, vielleicht auch mit Tyvek oder anderen Kunststoffteilen, verbietet sich das Waschen von allein.

Geben Sie Ihren Quilt nicht in die chemische Reinigung! Dabei werden die Quilts in der Reinigungsmaschine extrem durchgeschüttelt und die chemischen Reinigungsmittel können einige Stoffe beschädigen.

Absaugen!

Fachleute empfehlen, den Quilt vorsichtig abzusaugen, um Staub und Schmutzpartikel zu entfernen

Lagern

Bewahren Sie ihren Quilt idealerweise an einem dunklen und trockenen Ort auf. Museen achten auf eine Temperatur zwischen 17 und 21 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 50-60%.

Das werden Sie kaum garantieren können. Achten Sie deshalb auf Folgendes:

Quilts könnten flach ausgebreitet oder gefaltet in säurefreien Kartons oder gerollt auf säurefreien Kartonrollen aufbewahrt werden. Die Rollen sollten aufrecht gestellt und nicht gelegt werden. Der Durchmesser der Rollen sollte nicht weniger als 10 cm betragen. Ist es kein säurefreier Karton, kann die Rolle mit Aluminiumpapier umwickelt werden.

Werden die Quilts gefaltet, sollte in die Falten eine zusammengeknüllte Rolle säurefreies Papier gelegt werden. Können Sie kein säurefreies Papier oder Kartons bekommen, können Sie die Quilts auch in weiße Baumwolltücher einschlagen.

Lagern Sie nicht zu viele Quilts übereinander, sonst führt das Gewicht bei den untersten Quilts zu Falten, die sich nur schwer entfernen lassen. Alle drei bis sechs Monate holen Sie die Quilts heraus und falten sie anders.

Verwenden Sie für die Aufbewahrung von Quilts keine Plastiktüten. Vor allem Mülltüten aus dickem Kunststoff dünsten schädliche Stoffe aus.

Verwenden Sie kein Zeitungspapier für die Lagerung von Quilts, Druckerfarbe färbt ab und Zeitungspapier altert enorm schnell.

Schädlinge wie Motten

Wenn Museen alte Quilts ankaufen, werden sie zunächst auf Schädlingsbefall kontrolliert. Sie werden ggf. begast oder eine Zeit lang in eine Tiefkühltruhe gelegt. Sorgen Sie dafür, dass es nicht soweit kommt! Zedernhölzer oder Lavendelsäckchen verhindern den Befall, können aber vorhandene Schädlinge nicht vertreiben.

Im Ernstfall können Sie Ihren Quilt verpackt in eine Plastiktüte in die Tiefkühltruhe stecken. Schockgefrieren bei minus 38 °C tötet zuverlässig alle Mottenlarven und Eier.

Hier noch ein paar Tipps aus dem Netz: http://www.trachtenserver.de/TraMarkt/greding/greding_vortrag_wandinger.htm

„Ganz wichtig hierbei ist allerdings der richtige Umgang mit diesem Prozeß. Zunächst müssen die Sachen in Polyethylenbeutel luftdicht eingepackt werden. Das ist wichtig, damit die Sachen nicht durch die plötzliche Temperaturveränderung nach dem Gefrieren und beim Auftauen Feuchtigkeit aufnehmen. Durch das Einfrieren wird nämlich die Feuchtigkeit entzogen. Sind die Sachen dann feucht, können sie Schimmel ansetzen, da die dazu notwendigen Pilzsporen immer in der Luft vorhanden sind. Nach dem Einfrieren müssen die Sachen dann im Beutel verpackt langsam wieder auftauen. Erst wenn sie sich wieder akklimatisiert haben, kann man sie dem Beutel entnehmen.“

Säurefreie Archivschachteln bietet im Übrigen diese Firma an:

http://www.krause.ch/cms/front_content.php?idcat=83&idart=192