Textiles in mallorkinischen Museen
Begünstigt durch seine Lage in der Nähe einer klaren Felsenquelle, haben sich hier bereits vor über tausend Jahren die Araber niedergelassen. Im Jahr 1229 ließ sich ein Graf hier nieder. 1239 schenkte der Graf den Ort La Granja dem Zisterzienserorden, der hier das erste Zisterzienserkloster der Insel errichtete. Der Orden bewirtschaftete das Gut über 200 Jahre lang, dann verließ er La Granja. Danach war das Gut im Privatbesitz. Das riesige Areal aus Nutzräumen, Stallungen, Werkstätten, Gärten, Kellern und einem imposanten Herrenhaus ist heute ein Museum und man kann es besichtigen.
Ein weiteres Museum kann man im Santuari de Lluc besuchen. Das Santuari de Santa Maria de Lluc ist ein Wallfahrtsort im bergigen Nordwesten von Mallorca und gilt als spirituelles Zentrum der Insel. Im Santuari de Lluc wird die Schutzheilige Mallorcas, die „Gottesmutter von Lluc“, in Form einer schwarzen Madonnenstatue verehrt.
Eine besondere Kostbarkeit und ein Höhepunkt der Sammlung ist dieser Mallorkinische Teppich vom Ende des 18. Jahrhunderts oder Anfang des 19. Jahrhunderts. Er wurde aus zwei Streifen von 65 cm Breite zusammengenäht. Das war die Breite, die auf diesem Webstuhl hergestellt werden konnte. Der Schuss besteht aus Leinen, darauf wurden mit farbiger Wolle Motive aufgestickt. Das zentrale Feld besteht aus parallelen polychromen Zickzack-Streifen, die von einer Bordüre aus achtzackigen, wechselnden Sternen umgeben sind. Die Sterne wurden mit farbiger Wolle aufgestickt. Solche Motive sind auch auf den Stoffen in Italien und der Türkei zu finden. An Festtagen wurde diese Art von Teppich über Maultierwagen gelegt, als Decken oder Matten, wie ein Stich von Erzherzog Luis Salvador zeigt.