Ojiya-chijimi, Echigo-jofu, Techniken zur Verarbeitung von Ramie in der Region Uonuma in Japan

Die qualitativ hochwertigen, leichten, gemusterten Stoffe aus der Ramie-Pflanze sind ideal für die heißen und feuchten Sommer in Japan. Kleidung aus Ramie trägt sich im Sommer besonders angenehm, da sie kühlend wirkt. Die Ramie-Fasern werden mit Hilfe der Fingernägel aus der Pflanze gezupft und von Hand zu Fasern gedreht. Bündel von Ramie-Fasern werden vor dem Färben mit dünnen Baumwollfäden abgebunden. Dadurch entstehen beim Weben mit dem Beckengurtwebstuhl geometrische oder florale Muster. Das gewebte Tuch wird in heißem Wasser gewaschen und vorsichtig mit den Füßen getreten. Danach wird das nasse Tuch 10 bis 20 Tage lang auf schneebedeckte Felder gelegt. Durch die Sonneneinstrahlung und das Entweichen von Ozon beim Verdunsten des Schnees bleicht das Gewebe. Kleidungsstücke aus diesen Fasern waren Jahrhunderte lang in allen Gesellschaftsschichten beliebt. Heute wird dieser Stoff vor allem von älteren Kunsthandwerkern hergestellt.
Ojiya-chijimi, Echigo-jofu stehen seit 2009 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.

Hier der Film der UNESCO zum Thema: www.youtube.com/watch